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Equines Cushing Syndrom

Aus Pferdewiki

Das Equine Cushing Syndrom (ECS) ist eine Überfunktion der Nebennierenrinde (Hyperadrenokortizismus) bei Pferden. Die Erkrankung ist eine Hormonstörung, die dem Cushing-Syndrom des Menschen entspricht.

Ursachen

Ursache eines ECS ist meist ein Adenom der Adenohypophyse (also eines Teils der Hirnanhangsdrüse). Diese reguliert die Produktion von Cortisol in der Nebennierenrinde, wodurch der Cortisolgehalt im Blut erhöht ist.

Das Hormon Cortisol beeinflusst zahlreiche Stoffwechselfunktionen, das Herz-Kreislaufsystem und das Immunsystem. Dadurch entstehen schleichend eine Anzahl der unterschiedlichsten, z.T. lebensbedrohlichen Gesundheitsstörungen. Kortisol stört den Proteinstoffwechsel, die Insulinproduktion wird gedrosselt, der Blutzuckerspiegel steigt.

Symptome

Die Symptome eines ECS sind häufig sehr unspezifisch. Sie werden oft irrtümlich für Alterserscheinungen gehalten. An ECS sollte man denken, wenn 2-3 Symptome aufeinander treffen und andere Krankheiten ausgeschlossen sind.

  • Haarkleidveränderungen
    • dickes langes Winterfell, verzögerter, sich überlagernder Fellwechsel, oft bleiben alte Haare zurück
    • langes Fell im Sommer, oft Löckchenbildung
  • übermäßiger Durst mit häufigem Wasserlassen
  • Abmagerung auch bei gutem Fressverhalten hoher Futtergaben
  • Muskelrückbildung vor allem am Rücken (Hängerücken), mitunter begleitet von Fettpolstern an Bauch (Hängebauch) und Mähnenkamm
  • Hufprobleme (Hufabzesse, Huflederhautentzündung, Hufrehe auch zu ganz untypischen Jahreszeiten)
  • Sehnenentzündungen
  • Herz-Kreislaufprobleme bis hin zum gelegentlichen Umfallen
  • seltener auch massive Stoffwechselentgleisungen mit kreuzverschlagähnlichen Symptomen
  • häufige und hartnäckige Infekte, nicht behandelbare Durchfälle/Kotwasser
  • Knochenprobleme, Osteoporose
  • Lethargie
  • Futterverweigerung, bei abnehmender Schutzschicht der Magenschleimhaut und verstärkter Magensäureproduktion Gefahr von Magengeschwüren
  • seltsames Schwitzen ohne ersichtlichen Grund
  • Mauke, Pilzbefall
  • schlechtes Kauen, Heu kann oft nicht mehr zerkleinert werden

Diagnose

Am Sichersten ist der Dexametason-Test.

Therapie

Die Krankheit ist nicht heilbar, aber unter der Pergolidbehandlung haben die meisten Cushing-Patienten noch ein jahrelanges beschwerdefreies Leben. Je früher die Therapie begonnen wird, desto eher bilden sich die Symptome zurück.

Pergolid in niedriger Dosierung (0,1-0,2 mg/100kg) gilt als das Mittel der Wahl. Als das 2. Mittel gilt Trilostan, ein Hydroxysteroid- Dehydrogenase Inhibitor, der sich bei Hunden bewährt hat.

Es wird auch eine homöopathische Behandlung empfohlen: Hypophysis suis Injeel-Forte und Hypophysis suis Injeel (Präparat: Hypophysis suis-Injeel bzw. Hypophysis suis-Injeel Forte).

Kontraindikationen

Bei Pferden mit ECS sollten nicht angewendet werden:

  • Yukka
  • MSM
  • Glukosamine
  • Süßholzwurzel

Die phytotherapeutische Behandlung beim Cushing-Syndrom

Symptome bei Cushing

Beim Cushing-Syndrom bekommt das Pferd ein langes, dickes Fell und manchmal entstehen sogar Locken oder Wellen im Haar. Meistens ist der Fellwechsel gestört und das Haarkleid wirkt in manchen Fällen sehr stumpf. Durch den gestörten Fellwechsel schwitzt es sehr viel. Typisch ist auch das häufige urinieren. Es bilden sich Fettpolster am Körper, sehr oft in der Nähe von Widerrist, Kruppe und über den Augen. Viele Pferde leiden auch unter Muskelabbau, dadurch kann zum Beispiel ein Senkrücken entstehen. Hufrehe kann bei Pferden mit Cushing auch öfters vorkommen. In seltenen Fällen entstehen Störungen der Sehfähigkeit.

Auslöser für Cushing

Beim Cushing-Syndrom ist eine Fehlfunktion der Hirnanhangdrüse entstanden. Auch die Nebennierenrinde ist davon betroffen. Die Hirnanhangdrüse produziert Hormone, unter anderem ACTH. Die Zellen, die ACTH poduzieren, produzieren zuviel davon und so gerät das hormonelle Gleichgewicht aus den fugen. Auch Nebennierenadenome (gutartige Geschwulst) oder Nebennierenkarzinome (Krebserkrankung) können Cushing auslösen. Dadurch können oben beschriebene Symptome entstehen. Manchmal wird Cushing auch durch Kortison ausgelöst, da Kortison das hormonelle Gleichgewicht stören kann. Beim Cushing-Syndrom wird durch den Kortisolüberschuß die Immunabwehr herabgesetzt und die Pferde sind dadurch für alle möglichen Krankheiten anfälliger.

Die pflanzenheilkundliche Behandlung bei Cushing

  • Für das hormonelle Gleichgewicht:

Es werden Mönchspfeffersamen verwendet (Agnus Castus) für die Hirnanhangdrüse und die Nebennierenrinde. Hiervon gibt man dem Pferd einmal täglich 5 Gramm Mönchspfeffersamen pro 100 kg Körpergewicht. Die Samen gibt man beim Cushing dauerhaft, nicht nur als Kur für kurze Zeit! Für Pferde mit Verdauungsproblemen gilt: Die Samen sollten über Nacht in Wasser eingeweicht werden und am nächsten Morgen werden die Samen samt Sud unter das gewohnte Futter gegeben, so werden sie besser verdaut. Man kann die Samen auch mahlen oder mit dem Mörser zerstoßen.

  • Für die Nieren:

Des weiteren sind beim Cushing für die Nieren das Goldrutenkraut empfehlenswert. Goldrutenkraut wird für die Nierentgiftung verabreicht: Man gibt einmal täglich 6 Gramm pro 100 kg Körpergewicht, insgesamt 6 Wochen lang geben.

  • Für die Leber:

Für die Leberreinigung sollte man zusätzlich auch Kräuter verabreichen. Zum Beispiel Mariendistelkraut oder Löwenzahnkraut- mit Wurzel. Auch hiervon gibt man einmal täglich 6 Gramm pro 100 kg Körpergewicht, insgesamt 6 Wochen lang.

  • Für das Immunsystem:

Falls das Pferd keine intakte Immunabwehr mehr haben sollte, kann man bei Bedarf Propolis (Bienenkittharz) verabreichen. Das Propolis ist antibakteriell und kräftigt das Immunsystem der Pferde. Man kann einmal täglich 2 Gramm geschnittenes Propolis pro 100 kg Körpergewicht geben, mindestens 3 Wochen lang.

  • Bei Kreislaufproblemen:

Sollten Kreislaufbeschwerden auftreten, dann sind Weißdornkraut die richtige Wahl. Täglich 6 Gramm Weißdornkraut pro 100 kg Körpergewicht sind eine gute Menge, mindestens 6 Wochen lang füttern.

  • Bei vorhandenem Adenom oder Karzinom:

Es können täglich 6 Gramm Mistelkraut pro 100 kg Körpergewicht therapiebegleitend für 8 Wochen mit unter das Futter gegeben werden. Mistelkraut wird traditionell angewendet in der Tumorbehandlung und es stärkt das Immunsystem.

Bei Adenomen (gutartiges Drüsengeschwulst), welche hormonabhängig sind und durch ein zu viel an Testosteron wachsen, sollte zusätzlich die Schafgarbe verfüttert werden, da diese Pflanze Phytoöstrogene und Progesteron enthält. Sie sind der Gegenspieler zum Testosteron. Daher sollte man 3 Monate lang täglich 6 Gramm Schafgarbenkraut pro 100 kg Körpergewicht bei Adenomen verfüttern. Nach 3 Monaten kann eine kleine Pause von 6 Wochen eingelegt werden. Anschließend kann bei Bedarf das Schafgarbenkraut weiterhin für 3 Monate verfüttert werden. Die Zufütterung von Schafgarbe macht nur Sinn, wenn das Adenom durch Testosteron wächst! Sollte dies nicht der Fall sein, kann man auf die Schafgarbe verzichten.


  • Bei entstandener Hufrehe:

Siehe im Pferdewiki unter Krankheiten/Hufrehe.

Weblinks: