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Hufe, trockene u. brüchige u. instabile

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Version vom 7. April 2015, 15:08 Uhr von Christa (Diskussion | Beiträge) (→‎Die äußeren Bedingungen)
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Trockene und brüchige Hufe beim Pferd

Trockene, brüchige und bröckelige Hufe erkennt man an den Rissen der Hufwand. Bei den Rissen kann es sich um ganz viele feine Risse oder aber auch um wenige größere Risse handeln. Die Hufe brechen leicht aus und Hufeisen halten schlecht an den Hufen und fallen immer wieder ab. Die Hufe wirken ungepflegt und trocken und sie sind weniger widerstandsfähig. Auch beim Reiten brechen immer wieder kleine Ecken vom Tragrand heraus.


Die Ursachen bei instabilen Hufen

Trockene und bröckelige Hufe können sehr viele Ursachen haben. In Frage kommen ein Nährstoffmangel infolge von falscher Fütterung oder durch starke Verwurmung, auch Darmerkrankungen können trockene Hufe fördern, weil die Nährstoffe dann nicht richtig aufgenommen werden können im Magen-Darm-Trakt, Giftstoffe die das Pferd aufgenommen hat, können auch zu brüchigen Hufen führen (z.B. Selenvergiftung), auch Infektionen in der Hufwand sorgen für schwache und brüchige Hufe. Bei einer falschen Haltung, z.B. durch Matratzeneinstreu (=Ammoniakbelastung) oder durch extrem seltenes Misten, können die Bakterien den Huf zersetzen und brüchig und bröckelig machen. Auch Pferde, die mit ihren Hufen selten Kontakt mit Wasser haben, neigen zu sehr trockenen Hufen. Bei seltener Hufpflege (z.B. nur alle 3 Monate) durch Hufschmied oder Hufpfleger, brechen die Hufe auch sehr schnell aus.


Die äußere Pflege und Behandlung des Hufes

  • Hufe sollten spätestens alle 2 Monate vom Hufschmied oder Hufpfleger beraspelt und ausgeschnitten werden, da sonst gerade beim Barfußpferd schnell kleine Ecken vom Tragrand heraus brechen können. Außerdem führen zu lange Huf-Zehen im Momemt des Abrollens zu einem stark erhöhten Druck der Hufrolle. Daher ist es keinesfalls ratsam, die Hufe zum Beispiel nur alle 3 Monate vom Hufschmied oder Hufpfleger behandeln zu lassen.
  • Hufe brauchen täglich Kontakt mit Wasser, damit sie elastisch bleiben und nicht so schnell ausbrechen und Risse entwickeln. Täglicher Weidegang im Morgentau, das Abspritzen mit Wasser oder ein Auslauf mit feuchter Erde (mit möglichst wenig Urin) sind ideal für Pferde.
  • Zur äußeren Pflege kann man zusätzlich ein Hufgel verwenden. Hufgele sind feuchtigkeitsspendend im Gegensatz zu Hufsalben. Diese enthalten meistens Mineralöle und kleistern die Hufe einfach nur zu. Dabei kann der Huf kein Wasser mehr aufnehmen, so wie es eigentlich von der Natur aus vorgesehen ist. Hufsalben lassen Hufe schick aussehen, das war es auch schon.


Die Fütterung

  • Man sollte darauf achten, dass Pferde täglich 5 Stunden Weidegang haben oder täglich 5 Stunden Heu fressen dürfen. Dadurch erhalten die Pferde viele natürliche Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe, die für ein gesundes Hufwachstum unerlässlich sind. Außerdem beugt ausreichend Heu oder Weidegang Darmerkrankungen und Koliken vor und die Inhaltstoffe des Heus werden somit besser aufgenommen vom Körper.
  • Als zusätzliche Gabe zu Heu oder Gras kann Biertreber-Bierhefe zusammen mit Kieselgur (Kieselerde) verfüttert werden. Dies sorgt für stabile und elastische Hufe. BT-Bierhefe gibt man täglich 50 Gramm und Kieselgur 30 Gramm. Diese Kur sollte für mehrere Monate durchgeführt werden oder auch länger.
  • Wer möchte kann auch Biotin (Vitamin H) verfüttern. Wenn Biotin die Aminosäuren DL-Methionin und Lysin enthält, dann kann das Biotin optimal wirken. Biotin wird allerdings selber vom Pferd im Darm hergestellt, außer das Pferd leidet an einer Darmstörung oder Darmerkrankung, weil es z.B. zu wenig Weidegras oder Heu erhält,etc.
  • Bei Darmstörungen oder Darmerkrankungen sollte Kanne Fermentgetreide dazu gefüttert werden. Dies sind Milchsäurebakterien die den Magen- Darm-Trakt helfen eine gesunde Bakterienflora zu bilden. Kanne Fermentgetreide gibt man täglich 30 Gramm für mindestens 2-3 Monate oder auch länger, je nach Symptomatik. Bei Darmstörungen sollten außerdem Mariendistelkraut verfüttert werden, weil in manchen Fällen eine überlastete Leber zu Störungen des Darms führen kann. Vom Mariendistelkraut gibt man täglich 30 Gramm für 2 Monate am Stück.
  • Mineralfutter sollte grundsätzlich sehr sparsam dosiert werden, da zum Bespiel eine Selenvergiftung, durch übermäßig große Mengen Mineralfutter, auch zu brüchigen und trockenen Hufen führen kann. Je nach Pferdegröße kann täglich 30-50 Gramm Mineralfutter verfüttert werden. Dies ist meistens ausreichend.
  • Weizenprodukte (zum Beispiel Brot oder Brötchen) sollten bei instabilen Hufen unbedingt gemieden werden, da sonst tendenziell die Gefahr für Hufringe erhöht ist. Hufringe oder Hufwachstumsringe können auf Stoffwechselentgleisungen hindeuten, bedingt durch nicht artgerechte Fütterung der Pferde.


Kräuter für gesunde Hufe

Auch für stabile und gesunde Hufe kann man Kräuter verfüttern. Als Mischung eignet sich:

  • Goldrutenkraut, Gingkoblätter, Mädesüßkraut, Weißdornkraut und Mariendistelkraut.

Pro Kraut und Tag kann man 10-20 Gramm geben für insgesamt 2 Monate. Insgesamt also 50-100 Gramm pro Tag. Diese Kräutermischung gibt man bei verzögertem Hufwachstum, instabilen Hufen, bei der Umstellung auf Barhuf und wenn die Hufe brüchig und nicht widerstandsfähig sind. Die Kräuter sorgen für eine gesunde Durchblutung des Hufes, sie mindern Entzündungsprozesse im Huf und reinigen und regenerieren die Leber und Niere, damit Umweltgifte besser ausgeschieden werden können. Dies fördert das Hufwachstum.


Die äußeren Bedingungen

  • Pferde sollten nicht in einer Matratzeneinsteu stehen, da das Ammoniak die Hufe zersetzt und somit instabil und brüchig macht. Die Weide, der Auslauf und der Stall sollten täglich abgemistet werden.
  • Pferde sollten täglich 8 Stunden Auslauf haben, da dies die Durchblutung des Hufes fördert. Das Wachstum des Hufes wird somit gefördert.
  • Regelmäßig mindestens 2-4 mal im Jahr entwurmen (je nach Haltungsbedingungen und Herdengröße), da es sonst zu einem Nährstoffmangel kommen kann und somit auch die Hufe in Mitleidenschaft gezogen werden können.
  • Bei einer Infektion der Hufwand sollte man unbedingt einen Tierarzt kommen lassen. Die Infektion erkennt man daran, dass das Hufhorn krümelig und pulverig wirkt. Manchmal riechen die Hufe auch faulig und es sind tiefe, schwarze Stellen an der weißen Linie zu erkennen.
  • Auch bei Vergiftungen sollte unbedingt ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.


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