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Equines Metabolisches Syndrom

Aus Pferdewiki

Das equine metabolische Syndrom (EMS) ist eine Erkrankung des endokrinen Systems bei Pferden. Es wird erst vermutet, wenn das Pferd chronische, ständig wiederkehrende Hufrehe hat ohne erkennbaren Grund, durch den Rehe ausgelöst werden könnte.

Vorgeschichte

Das Syndrom betrifft vorwiegend leichtfuttrige Rassen (Ponyrassen, Spanische Mustangs, Morgans, Araber etc.). Die Tiere sind meist im Alter zwischen 6 und 20 Jahren

Symptome

Betroffene Pferde sind:

  • oft äußerst fett,
  • mit auffälligen Anhäufungen von Fett im Mähnenkamm, am Rumpf, rund um den Schweifansatz und in unmittelbarer Nähe des Schlauches beim männlichen Pferd.

Es gibt keinen Einzeltest, mit dem eine genaue Diagnose erfolgen könnte, aber eine Reihe von Tests sind äußerst hilfreich, um das Problem einzugrenzen. Das beinhaltet:

Mitunter ist es äußerst wichtig, Fälle des metabolischen Syndroms von denen des frühen equinen Cushings zu unterscheiden, denn bei der letztgenannten Erkrankung kann das Pferd von einer Therapie mit Pergolid profitieren, während das bei dem metabolischen Syndrom nicht der Fall ist.

Klinisches Erscheinungsbild

  • zumeist Übergewicht und / oder
  • Fettdepots an bestimmten Stellen: vor dem Euter bzw. im Schlauchbereich, um die Schweifwurzel, am Mähnenkamm, über den Augen
  • Anzeichen schleichender Rehe können vorhanden sein: abgeflachte Sohle (Pferd), verbreiterte weiße Linie, Ringbildung
  • später klinisch manifeste Reheschübe
  • vermehrter Appetit
  • gelegentlich gesteigerter Durst und häufiges Harnlassen (Polydipsie, Polyurie)
  • Lethargie

Laborwerte

Sie sollten nach einer zwölfstündigen Fastenperiode erhoben werden. (Normwerte sind z. T. laborabhängig, bitte dort erfragen)

  • Insulin: (Norm = 70 - 140 pmol/l) ist erhöht: kann bei MS über 300 pmol/l ansteigen
  • Glukose: (Norm = 55 - 95 mg/dl) ist zumeist leicht erhöht: liegt bei MS zumeist bei 110 - 140 mg/dl
  • Triglyzeride: (Norm = unter 50 mg/dl) sind ebenfalls meist leicht erhöht: steigen auf über 50 mg/dl. Bedenklich wird es etwa ab 200 mg/dl (Hyperlipidämie)
  • Cortisol: (Norm = 3 - 6,7 µg/dl) und ACTH (Norm = 20 - 50 pg/ml) sollten normal sein, können jedoch bei schmerzbedingten Streßsituationen (akute Hufrehe!) leicht ansteigen und daher falsch positiv sein.
  • Dexamethasontest: (Blutabnahme, 40 µg Dexamethason/kg Körpermasse intramuskulär, neuerliche Blutkontrollen nach 15 und 19 Stunden) dient dem Ausschluss des ECS: beim gesunden Pferd erfolgt Absinken des Cortisolwertes unter 1 µg/dl
  • Schilddrüsenwerte: (Norm = 0.3 - 0.9 µg/l) und T 4 (Norm = 1.3 - 4.1 µg/dl) können fälschlicherweise zu niedrig sein ("euthyroid sick syndrome"), die Schilddrüse lässt sich jedoch mit einem TRH-Stimulationstest normal stimulieren.
  • intravenöser Glukosetoleranztest: 0,5 g Glukose/kg Körpermasse wird in 50%iger Lösung rasch intravenös infundiert und der Zuckerspiegel in kurzen Abständen kontrolliert. Beim gesunden Pferd erfolgt eíne Rückkehr in den Normbereich nach etwa ein bis zwei Stunden. Beim MS bleibt der Spiegel auch nach drei Stunden noch erhöht (Insulinresistenz)

Weblinks: